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Programmbeschwerde von Ingrid
Diese Beschwerde kannst du anpassen und dann in deinem Namen abschicken.
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19.01.2025 | 20:15 Uhr
T V
Serie
Tatort
Das Erste
Demokratiefeindlichkeit
Diskriminierung
Diskriminierung Behinderter
Einseitigkeit
Fake Interview
Falschmeldung
Hetze
Jugendgefährdung
Kriegstreiberei
Panikmache
persönliche Diffamierung
Propaganda
Rassismus
Schleichwerbung
selektive Berichterstattung
Sexismus
unsittliche Inhalte
Unwahrheit
Verharmlosung von Gräueltaten
Verletzung Persönlichkeitsrechte
Verschwendung
Wahlbeeinflussung
Werbemissbrauch
Zensur
Begründung und weitere Details:
Programmbeschwerde zur Tatort-Sendung „Verblendung“ (ARD) am 19.01.2025 Geht es noch schlimmer – ja schlimmer geht immer anscheinend in der ARD. Man fragt sich, wer hat dem Regisseur/Drehbuchautor den Auftrag für exakt diesen Tatort-Krimi, den Inhalt, gegeben? Ich wende mich an Sie, um mein tiefes Entsetzen und Besorgnis über die kürzlich ausgestrahlte Tatort-Folge „Verblendung“ (ARD) zum Ausdruck zu bringen. Es ist aus meiner Sicht unverkennbar, dass die Folge einen einseitigen, tendenziösen und diffamierenden Umgang mit gesellschaftlichen Debatten und Kritik an der Regierungspolitik zeigt. In der Handlung wird mit unmissverständlichen Anspielungen versucht, legitime Kritiker staatlicher Maßnahmen oder Medienberichterstattung in die Nähe von Rechtsextremismus, Verschwörungstheorien und Terrorismus zu rücken. Die Darstellung, dass Kritiker „verblendete, hasserfüllte Menschen“ seien, zementieren ein Narrativ, das Kritiker der politischen und medialen Verhältnisse diskreditiert, ohne ihre Argumente oder Beweggründe differenziert zu beleuchten. ** Verwendung bekannter Zitate Besonders auffällig ist die gezielte Verwendung bekannter Zitate und politischer Aussagen im Kontext rechtsextremer und terroristischer Figuren in der Handlung. So wird der umstrittene Satz von Hubert Aiwanger aus dem Jahr 2023, „Die schweigende Mehrheit müsse sich die Demokratie zurückholen“, im Tatort einer rechtsextremen Figur zugeschrieben. Die Kriminalbeamtin erwähnt zunächst, dass es den Geiselnehmern darum gehe, „den Staat zu delegitimieren“ – eine Formulierung, die in den letzten Monaten häufig von Innenministerin Nancy Faeser verwendet wurde. Diese Darstellung setzt ein klares Zeichen, dass sowohl bestimmte politische Aussagen als auch Kritiker der Regierungspolitik in ein rechtsextremes, extremistisches oder gar terroristisches Licht gerückt werden. Für mich sind dies eindeutige Versuche, unliebsame Politiker wie Hubert Aiwanger sowie Kritiker der Regierungspolitik durch den Tatort-Krimi zu „framen“. Diese Darstellung suggeriert, dass alle, die sich kritisch mit staatlichem Handeln auseinandersetzen, rechtsextremistische oder gar terroristische Ansichten vertreten. Mit Sätzen wie „Schaut her, zu was diese Extremisten alles fähig sind...“ wird eine manipulierte und verfälschte Sicht auf die Realität vermittelt. Auch die Szene, in der ein Zitat von Friedrich Merz („kleine Paschas“) von einer rechtsextremen Geiselnehmerin verwendet wird, gehört zu diesem Schema. Damit wird der Eindruck erweckt, als sei diese Formulierung untrennbar mit extremistischen Ideologien verbunden. Das halte ich nicht nur für politisch fragwürdig, sondern auch für eine manipulative Verzerrung des gesellschaftlichen Diskurses. ** Pauschalisierung, Demokratie nicht gewünscht Hinzu kommt, dass die Geiselnehmer in der Folge als Vertreter eines „nationalen Widerstands“ inszeniert werden, deren Ideologie alle Kritiker staatlicher Maßnahmen und Institutionen auf gefährliche Weise vereinnahmt. Die Darstellung scheint zu suggerieren, dass all jene, die beispielsweise die Inhaftierung von Journalisten, politischen Gefangenen oder anderen Aktivisten kritisieren, unweigerlich Teil extremistischer Strukturen sind. Dies ist eine unzulässige Pauschalisierung, die demokratischen Diskurs untergräbt. Derartige dramaturgische Mittel vermitteln dem Publikum nicht nur eine vereinfachte und verzerrte Sicht auf komplexe gesellschaftliche Konflikte, sondern auch die fragwürdige Botschaft, dass staatliches Handeln grundsätzlich unfehlbar sei und Kritik daran auf Irrationalität oder bösen Willen beruhe. ** Antisemitismus Besonders brisant ist die Aussage in der Folge, dass der Innenminister persönlich den Auftrag zur Ermordung dieser Extremisten erteilt habe. Dadurch wird ein Narrativ geschaffen, das staatliche Organe und hohe politische Vertreter mit gezielten politischen Morden in Verbindung bringt. Zusätzlich wird der Begriff „Globalisten“ explizit mit antisemitischen Verschwörungsmythen gleichgesetzt, indem es heißt: „Ja, früher waren es direkt die Juden, heute verstecken sie ihren Antisemitismus hinter Begriffen wie Globalisten, Systemlinge.“ Diese Darstellung führt in mehrfacher Hinsicht zur klaren Indoktrination der Zuschauer: • Bezug zur RAF-Geschichte und Stammheim: Die Nennung von Stammheim als dem Ort, an dem die rechtsextremen Gefangenen „ermordet“ worden sein sollen, zieht bewusst eine Verbindung zur RAF-Geschichte der 1970er Jahre. Diese historische Parallele verstärkt die Anspielung darauf, dass der Staat gezielte Hinrichtungen von Extremisten durchführt, um seine Macht zu sichern. Eine solche Darstellung schürt Misstrauen gegenüber staatlichen Institutionen und bedient Verschwörungsnarrative. • Polarisierung durch antisemitische Andeutungen: Die Verbindung von Begriffen wie „Globalisten“ und „Systemlinge“ mit antisemitischen Untertönen und rechtsextremer Ideologie zielt darauf ab, Kritiker globaler Entwicklungen oder der politischen Ordnung pauschal zu delegitimieren. Dies trägt nicht zur Differenzierung bei, sondern schafft eine manipulative Verknüpfung, die sowohl Kritiker als auch Gegner der Regierungspolitik in ein extremistisches Licht rückt. • Unterstellung systematischer staatlicher Morde: Die Behauptung, dass staatliche Stellen bewusst Morde an politischen Gegnern in Gefängnissen inszenieren, ist nicht nur eine völlig unbewiesene und extremistische Anschuldigung, sondern auch eine gefährliche Narration, die den Zuschauer massiv beeinflusst. Dadurch wird das Vertrauen in den Staat und seine Institutionen untergraben, während zugleich die Kritiker dieser Institutionen als legitime Opfer stilisiert werden. Diese Darstellung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk ist eine unverhohlene Form der einseitigen Manipulation, die nicht nur das politische Klima polarisiert, sondern auch historische und aktuelle gesellschaftliche Spannungen ausnutzt, um Narrative zu fördern, die eine sachliche Diskussion unmöglich machen. Statt einen Raum für differenzierte und kritische Auseinandersetzungen zu schaffen, wird hier ein gefährliches Schwarz-Weiß-Bild vermittelt, das Misstrauen und Vorurteile sowohl gegenüber dem Staat als auch gegenüber Kritikern schürt. ** Wer sind die Guten – wer ist Böse Ein weiterer kritikwürdiger Punkt in der Tatort-Folge „Verblendung“ betrifft die Szene, in der die Geiselnehmerin die Geiseln dazu zwingt, zwischen dem Vertreter des Innenministers – einem muslimischen Politiker – und dem Polizeichef zu wählen, um zu entscheiden, wer erschossen werden soll. Diese Situation wird mit einer Reihe von Dialogen untermalt, die erneut klar ideologische Narrative transportieren und Zuschauer subtil beeinflussen. Der muslimische Politiker schildert, dass er durch Bedrohungen in seiner politischen Arbeit unter Depressionen leidet, jedoch stets das Beste für die Gesellschaft erreichen möchte. Dies wird inszeniert, um Mitleid und Empathie für ihn zu wecken – eine legitime und nachvollziehbare Darstellung. Allerdings wird diese emphatische Darstellung in der Folge dazu genutzt, andere Figuren mit gegensätzlichen politischen Überzeugungen negativ zu konnotieren. Ein Arzt, der durch sein Parteibuch als Mitglied einer rechtspopulistischen Partei gekennzeichnet wird, äußert in der Szene, dass die Wahl des Polizeichefs wohl „keinen wirklich Unschuldigen“ treffen würde. Diese Aussage wird prompt von der Pressefrau scharf kritisiert: „Es ist ja klar, dass so eine Aussage von so einem mit dem Parteibuch kommt. Auf Worte folgen Taten...“ Diese Dialoge sind aus mehreren Gründen problematisch: • Pauschalisierung und Stigmatisierung politischer Ansichten: Die Äußerung des Arztes wird bewusst als kaltherzig dargestellt, während seine politische Zugehörigkeit als Erklärung für seine Haltung instrumentalisiert wird. Dies verstärkt den Eindruck, dass Mitglieder oder Sympathisanten bestimmter politischer Parteien grundsätzlich moralisch fragwürdige oder gefährliche Einstellungen vertreten. • Indoktrination des Publikums: Die Kritik der Pressefrau unterstreicht ein weiteres Mal die Botschaft, dass Worte bestimmter politischer Lager zwangsläufig in radikale oder gewalttätige Handlungen münden. Diese Verknüpfung ist nicht nur eine pauschale Verurteilung, sondern auch eine klare Manipulation, um den Zuschauer gegen bestimmte politische Positionen einzunehmen. • Einseitige Darstellung: Während der muslimische Politiker differenziert und menschlich dargestellt wird, erfolgt bei anderen Figuren eine Reduktion auf ihre vermeintliche ideologische oder politische Zugehörigkeit. Diese Diskrepanz in der Charakterdarstellung wirkt gezielt darauf hin, bestimmte politische Gruppierungen oder Haltungen in ein extrem negatives Licht zu rücken. Diese Szene fügt sich nahtlos in die problematische Gesamtdarstellung der Folge ein, in der politisch und gesellschaftlich kontroverse Themen einseitig beleuchtet werden. Anstatt Raum für differenzierte Debatten zu lassen, wird ein Narrativ gefördert, das Kritiker und oppositionelle Stimmen pauschal abwertet und delegitimiert. Solche einseitigen und manipulativen Inhalte stehen im Widerspruch zu den Grundsätzen eines öffentlich-rechtlichen Rundfunks, der eine neutrale und ausgewogene Darstellung gesellschaftlicher Themen gewährleisten sollte. ** Widerstandslieder sind Böse Ein weiterer gravierender Kritikpunkt in der Tatort-Folge „Verblendung“ ist die problematische Verwendung von Widerstandsliedern, die im Rahmen der Handlung eingespielt werden. Diese Lieder, die traditionell in vielen politischen und sozialen Bewegungen als Ausdruck des Widerstandes gegen Unterdrückung und für Freiheit und Gerechtigkeit bekannt sind, werden im Tatort jedoch in einem Kontext präsentiert, der unbewusst den Eindruck erweckt, dass die Liedermacher und ihre Botschaften ebenfalls rechtsextremistisch seien. Indem diese Lieder – die historisch mit politischem Widerstand und sozialer Gerechtigkeit assoziiert werden – in einem Zusammenhang mit rechtsextremen Geiselnehmern und ihren extremistischen Zielen gezeigt werden, wird eine Verzerrung ihrer ursprünglichen Bedeutung und Intentionen betrieben. Es wird suggeriert, dass alle Formen des Widerstandes und der Kritik an der bestehenden politischen Ordnung potenziell extremistisch oder sogar gewalttätig sein könnten, was die Intention der Liedermacher in einem völlig falschen Licht darstellt. Diese Art der Darstellung ist eine subtile, aber äußerst problematische Form der Indoktrination. Sie schürt Misstrauen gegenüber traditionell linken und emanzipatorischen Bewegungen, die sich für eine gerechtere Gesellschaft einsetzen. Gleichzeitig wird der Eindruck erweckt, dass selbst diejenigen, die sich durch Musik oder Kunst gegen gesellschaftliche Missstände äußern, Teil eines extremistischen Narrativs sein könnten, das mit Terrorismus gleichgesetzt wird. Es ist ein schwerwiegender Fehler, Widerstandslieder in einem solchen Kontext zu verwenden, ohne klarzustellen, dass es sich hierbei nicht um eine Rechtfertigung für Gewalt oder Extremismus handelt, sondern um Ausdruck politischer Meinungsfreiheit und Kritik an Ungerechtigkeit. Diese Manipulation führt zu einer gefährlichen Verallgemeinerung, die alles, was als „Widerstand“ oder „Kritik“ verstanden wird, mit extremistischen Tendenzen gleichsetzt. Die bewusste oder unbewusste Assoziation solcher Lieder mit rechtsextremen Terroristen ist eine unzulässige Verzerrung der Realität und ein Versuch, die Wahrnehmung des Publikums auf einseitige und undifferenzierte Weise zu lenken. ** Forderung Ich erwarte von öffentlich-rechtlichen Medien eine ausgewogene und differenzierte Berichterstattung sowie fiktionale Inhalte, die dem gesellschaftlichen Diskurs Raum lassen, statt ihn einseitig zu beeinflussen oder bestimmte Meinungen zu delegitimieren. Die Tatort-Folge „Verblendung“ hat in meinen Augen diese Standards nicht nur nicht erfüllt, sie schürt Spaltung, Hass und Hetze. Ich bitte Sie daher um eine Stellungnahme, wie Sie sicherstellen wollen, dass solche Verzerrungen in Zukunft vermieden werden.
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